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HAUT-; INTIM-, KNORPELPIERCINGS

In den ersten vier Wochen nach dem Piercing ist eine besonders sorgfältige und schonende Reinigung notwendig.

Wir empfehlen lauwarmes Wasser und Wattestäbchen oder spezielle "Kosmetikstäbchen". Diese entfernen problemlos Krusten und Ablagerungen, ohne dass Sie mit ungewaschenen Fingern und Fingernägeln daran herumkratzen müssen.

Bitte vermeiden Sie jegliche Bewegung in Form von Drehen und Hin- und Herschieben des Piercings, da dies die Heilung eher behindern als fördern kann. Nach der Reinigung empfehlen wir die Verwendung unseres Piercing-Sprays. Andere Pflegeprodukte sind nicht notwendig und können sogar schädlich sein.

 

Sauna, Solarium:
In den ersten vier Wochen sollten Sie außerdem auf Saunabesuche und Solarium verzichten. In der Sauna herrscht ein feuchtwarmes Klima, das Keime begünstigt und das Gewebe im frischen Stichkanal aufweicht. Die Sonnenbank kann die Haut einer unnatürlich hohen Sonneneinstrahlung aussetzen, was die Wundheilung beeinträchtigen kann und Narbenbildung begünstigt. Es ist wichtig zu beachten, dass das Abkleben frischer Piercings mit einem Pflaster nicht hilft, da die Haut atmen muss, um zu heilen.
 

Baden, Schwimmen:

Ein frischer Stichkanal ist während der Heilungsphase sehr empfindlich und kann leicht durch Feuchtigkeit beeinträchtigt werden. Deshalb sollten frische Piercings nicht untergetaucht werden. Durch das Aufweichen der Haut können kleinste Verletzungen entstehen, die Entzündungen begünstigen. Auch Badezusätze und Schwebstoffe in Naturgewässern können zu Reizungen führen. Wir möchten darauf hinweisen, dass dies auch für Salzwasser gilt.
Selbstverständlich spricht mit frischen Ohrpiercings, Oralpiercings oder auch Piercings im Gesicht nichts gegen die Badewanne. Schwimmen gehen, ganz gleich ob in Schwimmbad oder Natur, sehen wir jedoch kritisch. Auch Spritzwasser durch eifrige Schwimmbewegungen oder ausgelassene Freunde hat oft schon unangenehme Folgen. Daher raten wir auch davon eher ab.

Kosmetik, Haarefärben, Bodylotion etc.:

Selbstverständlich kann niemand 4 Wochen auf Körperpflege und Haarpflege verzichten. Es ist jedoch äußerst wichtig, in den ersten Wochen nach dem Piercing die Verwendung von Kosmetik, Haarfestiger und Haarfarbe zu vermeiden. Besonders heikel sind Produkte wie Puder, getönte Tagescreme und Make-up, da feine Partikel, die in die Stichkanäle geraten, sehr häufig Entzündungen und nicht selten auch Wildfleisch auslösen können. Während dieser Zeit ist das Risiko dafür besonders groß, aber auch danach sollten diese Produkte mit Vorsicht aufgetragen werden.

 

Auch Bodylotion, Feuchtigkeitscreme und ähnliche Produkte sollten vermieden werden, da sie häufig Überempfindlichkeit, Rötungen und Schmerzen verursachen können. Haarfestiger sind für frische Ohrenpiercings in jedem Fall ein absolutes No-Go, da die enthaltenen Chemikalien meist unmittelbar bei Kontakt schmerzhaftes Brennen und Kribbeln verursachen. Zudem haben Haarfestiger - egal ob Schaumfestiger oder Haarspray - eine haftende Wirkung. So bleiben allerlei Partikel an den Haaren, den Piercings und auch den Ohren selbst kleben, was besonders in den frischen Stichkanälen zu unschönen Komplikationen führen kann. Wenn Sie Ihre Haare färben möchten, sollten Sie alle potenziell erreichbaren Piercings abdecken, um sowohl die enthaltenen Bestandteile als auch die oft folgende hektische Reinigung zu vermeiden, die der problemlosen Heilung meist hinderlich sind.

 

Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie auf Körperpflege und Haarpflege verzichten müssen. Ganz normales Waschgel, handelsübliche Pflegeseife und Duschgel sind ebenso unproblematisch wie auch Haarspülungen. Ideal wäre es, pH-neutrale Produkte zu verwenden, aber dies ist nicht zwingend erforderlich. Seifen- und Shampooreste sollten so kurz wie nötig angewendet und nach Gebrauch gründlich mit klarem Wasser entfernt werden.

 

Wichtig ist auch zu beachten, dass Piercings ein Leben lang Pflege benötigen. Auch nach der Abheilungsphase sollten Sie darauf achten, dass Ihr Piercing sauber und frei von Verunreinigungen bleibt. Wenn das Piercing intakt ist und die Heilung nach Wunsch verläuft, ist der tägliche Gebrauch von unserem Pflegespray nicht mehr notwendig. Bei leichten Rötungen oder Schwellungen kann es jedoch sinnvoll sein, das Spray einmal täglich zu verwenden. Krustenbildung kann weiterhin auftreten, abhängig von vielen Faktoren wie äußere Einflüsse, Staub und Verunreinigungen, der allgemeine Gesundheitszustand und mehr. Es ist daher wichtig, Ihr Piercing regelmäßig zu kontrollieren und Verunreinigungen gegebenenfalls zu entfernen, um eine reibungslose Heilung zu gewährleisten.

ORAL PIERCINGS

Rauchen:

Für die ersten zwei Tage nach dem Stechen eines Oralpiercings empfehlen wir dringend, das Rauchen zu vermeiden. Die Rückstände, die beim Rauchen entstehen, können zu schmerzhaften Entzündungen und Schwellungen führen, selbst nach einer gründlichen Mundspülung. Obwohl manche Menschen trotzdem rauchen, haben wir in der Vergangenheit viele Fälle behandeln müssen, bei denen durch Rauchen unmittelbar nach dem Stechen Komplikationen auftraten. Wir möchten betonen, dass keine Zigarette das Risiko einer solchen schmerzhaften Erfahrung wert ist.

Essen:

Erfahrungsgemäß können scharfe Gewürze und stark gewürztes Essen sowie sehr saure Getränke mit hohem Fruchtsäureanteil wie Ananassaft, Orangensaft und andere Citrusfrüchte an frischen Piercings im Mund Schmerzen und Schwellungen verursachen. Wenn ein Gericht oder ein Getränk Brennen und / oder Schmerzen verursacht, ist es in der Regel nicht förderlich für die Abheilung. Diese Regel gilt in den ersten 14 Tagen nach dem Stechen. Rohmilchprodukte sind ebenfalls nicht förderlich für die Wundheilung, während Milch im Kaffee unbedenklich ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte in den ersten 2 Wochen auf Ersatzprodukte wie Sojamilch oder Hafermilch ausweichen.

(Fremde Körperflüssigkeiten, die etwa beim Küssen oder bei Oralverkehr übertragen werden, sorgen nahezu immer für Probleme. Auch hier raten wir ausdrücklich zu einem 2-wöchigen Verzicht. Es lohnt sich garantiert!)

SCHMUCK WECHSELN

Ab wann kann ich mein Schmuck wechseln?

Das Wechseln des Piercingschmucks ist ein wichtiger Bestandteil der Piercingpflege, aber es sollte immer erst nach der vollständigen Abheilung des Piercings erfolgen. In der Regel kann der Schmuck nach 4-6 Wochen gewechselt werden, aber diese Zeitspanne hängt von der Art des Piercings und der individuellen Abheilung des Körpers ab. Es ist wichtig, dass der Stichkanal vor dem Schmuckwechsel vollständig ausgeheilt ist, da ansonsten das Risiko besteht, den frischen Stichkanal zu verletzen und dadurch erneute Schmerzen und Schwellungen zu verursachen.

 

Die Richtwerte, die wir auf unserer Webseite und in unseren Piercingartikeln angeben, basieren auf unserer langjährigen Erfahrung in der Piercingbranche und der Behandlung von vielen tausend gestochenen Piercings. Wir verstehen jedoch, dass jeder Körper anders ist und individuelle Abweichungen immer möglich sind. Zum Beispiel kann ein Ohrpiercing, das auf der Seite platziert ist, auf der man beim Schlafen liegt, längere Zeit benötigen, um vollständig zu heilen, da es ständigem Druck ausgesetzt ist. Ebenso kann ein Bauchnabelpiercing durch eng anliegende High-Waist-Hosen irritiert werden, was zu Reizungen und einer verzögerten Abheilung führen kann.

 

Es ist wichtig, dass du auf deinen Körper achtest und den Schmuckwechsel nicht erzwingst, bevor dein Piercing vollständig ausgeheilt ist. Wenn du unsicher bist, ob dein Piercing bereit für einen Schmuckwechsel ist, wende dich bitte an einen professionellen Piercer, der dir bei der Entscheidung und beim Wechsel des Schmucks helfen kann.

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